Tierarzt werden

Dauer 6 - 9 Jahre
Gehaltsaussichten 600 €¹ - 2.000 €¹
Karrierechancen Gut
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Die folgenden Informationen beziehen sich auf das Berufsbild in Deutschland - in anderen Ländern kann es zu Abweichungen kommen.

Wie werde ich Tierarzt?

Die Liebe zum eigenen Haustier erweckt nicht selten den Wunsch, den Beruf des Tierarztes zu ergreifen. Wenn Du Tierarzt werden möchtest, kommst Du an einem Studium der Tiermedizin, auch Veterinärmedizin genannt, nicht vorbei. Da der Studiengang ähnlich wie die Humanmedizin sehr beliebt ist, benötigst Du vor allem eine gute Abiturnote, um Dich gegen die anderen Bewerber durchzusetzen und eine Zulassung Deiner Wunschhochschule zu erhalten. Damit Du Dich gut auf Deinen späteren Job vorbereiten kannst, spielen in Deiner Studienzeit vor allem Praktika eine große Rolle. Das 11-semestrige Studium beendest Du mit dem Staatsexamen. Der Einstieg in den Beruf führt üblicherweise über eine Stelle als Doktorand oder Praktikant und anschließend eine Position als Assistenzarzt in einer Klinik oder Praxis.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Als Tierarzt kommt bei Dir keine Routine auf. Denn die unterschiedlichen Tiere und ihre Beschwerden fordern Dich jeden Tag aufs Neue heraus. Arbeitest Du in Deiner eigenen Kleintierpraxis, sieht Dein Arbeitstag möglicherweise so aus:

07:30 Uhr

Um letzte Vorbereitungen für den Arbeitstag zu treffen und in Ruhe anzukommen, bist Du schon eine halbe Stunde früher vor Ort. Deine Teamkollegen kommen ebenfalls nach und nach an.

08:00 Uhr

Die Praxis öffnet. Dein erster Patient ist der kleine Mischlingsrüde Charly. Bei ihm steht heute eine Kastration an. Gemeinsam mit einer Arzthelferin nimmst Du den Hund liebevoll in Empfang, versetzt ihn in Vollnarkose und führst die Operation durch. Nach etwa 30 Minuten hat Charly es geschafft. Im Aufwachraum kümmert sich eine Kollegin um ihn.

09:00 Uhr

Als nächstes erwartet Dich eine Zahnoperation bei der Dogge Ella. Bei ihr hat sich der Wurzelkanal eines Zahns entzündet. Diesen Zahn gilt es nun zu entfernen, damit Ella keine Schmerzen mehr beim Fressen oder Spielen mit Stöckchen verspürt.

10:00 Uhr

Nun beginnt die offizielle Sprechstunde. In dieser behandelst Du verschiedene Kleintiere mit und ohne festen Termin - vom Hund über die Katze und das Meerschweinchen bis hin zur Schildkröte.

12:00 Uhr

Normalerweise steht jetzt für Dich und Dein Team die Mittagspause an. Da aber die Labradordame Luzie noch auf ihre Untersuchung wartet, verschiebt sich diese etwas nach hinten.

12:30 Uhr

Bis zur Nachmittagssprechstunde bleibt Dir Zeit, um eine Kleinigkeit zu essen. Anschließend kannst Du die Behandlungen des Vormittags Revue passieren lassen und alle notwendigen Informationen dokumentieren, falls nicht schon geschehen.

15:00 Uhr

In der zweiten Tageshälfte empfängst Du erneut verschiedene tierische Patienten, die eine Impfung bekommen oder Dich aufgrund von akuten Erkrankungen aufsuchen. Herr Meier kommt beispielsweise mit seiner Katze Miffy zum Nachsorgetermin vorbei. Sie hat sich beim Toben draußen die Pfote verletzt. Heute schaust Du, ob die Medikamente angeschlagen haben und die Wunde gut verheilt ist.

18:00 Uhr

Das Wartezimmer ist noch gut gefüllt, da kommt plötzlich ein Notfall rein. Der junge Beagle Tomte ist in eine Scherbe getreten. Es ist nötig, die tiefe Wunde schnellstmöglich zu versorgen und zu nähen. Danach kümmerst Du Dich um die restlichen Tiere.

19:00 Uhr

Obwohl die Sprechstunde für heute offiziell beendet ist, kannst Du noch nicht in den Feierabend gehen, denn durch den Notfall musst Du noch zwei Tiere behandeln.

19:45 Uhr

Die letzten Schützlinge haben die Praxis verlassen. Bevor Du nach Hause gehst, sorgst Du für Ordnung und Sauberkeit in den Räumlichkeiten.

Voraussetzungen

  • Allgemeine oder Fachgebundene Hochschulreife
  • Interesse an Medizin & Naturwissenschaften
  • Sorgfältige & verantwortungsbewusste Arbeitsweise
  • Belastbarkeit & Einsatzbereitschaft
  • Empathie gegenüber Mensch & Tier
  • Flexibilität

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Tierklinik Ismaning
Tierärzt*in (m/w/d) in Anerkennungszeit für die Anästhesie
24. März 2024
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  • Einstiegsgehalt 600 €¹
  • Berufserfahrung 2.000 €¹
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Was macht ein Tierarzt?

In der Sprechstunde besteht Deine Hauptaufgabe darin, Tiere mit einer Erkrankung oder anderen Beschwerden zu untersuchen und die geeignete Behandlungsmethode auszuwählen. Hier ist vor allem Empathie den Tieren und ihren Besitzern gegenüber gefragt. Manchmal erstellst Du zusätzlich ein Blutbild oder schickst den tierischen Patienten zum Röntgen, um eine endgültige Diagnose stellen zu können. Je nach Befund verschreibst Du Medikamente, gibst den Besitzern Ernährungspläne mit oder ordnest möglicherweise weitere Untersuchungen an.
Sowohl Haustierärzte als auch Kliniken verfügen über einen OP-Bereich, in welchem sie Operationen durchführen. Während Du als Kleintierarzt Routineeingriffe wie eine Kastration vornimmst, sind Kliniken für kompliziertere OPs beispielsweise nach einem Kreuzbandriss zuständig. Bei dieser Tätigkeit ist ein hohes Maß an Konzentration und sorgfältiger Arbeitsweise gefragt.
Ist ein Tierzüchter überfordert oder treten Komplikationen bei der Geburt seines Schützlings auf, bist Du die richtige Unterstützung. Diese erfolgt entweder bei den Besitzern zuhause oder in der Praxis.
Damit Du den Krankheits- und Therapieverlauf nachvollziehen kannst, ist es wichtig, alle Behandlungsschritte schriftlich festzuhalten. Dies erfolgt meist per Computer. Außerdem bildet die Dokumentation die Grundlage für die spätere Rechnungsstellung, da jede Untersuchung beziehungsweise Heilmethode unterschiedlich viel kostet.
Die Arbeit im Diagnostiklabor stellt eine weitere mögliche Tätigkeit für Dich als Tierarzt dar. Hier untersuchst und wertest Du verschiedene Proben aus, die bei der Suche nach der Ursache der Beschwerden helfen. Dies können unter anderem Gewebe-, Blut- oder Urinproben sein.
Bist Du beim Veterinäramt tätig, gehören neben der Überwachung des Tierschutzes oder der Tierseuchenbekämpfung auch Lebensmittelkontrollen zu Deinen Aufgaben. Hierbei gilt es, zum Beispiel in Schlachtereien oder Restaurants zu schauen, ob die Besitzer der Lokalitäten die Vorschriften bei der Verarbeitung der Nahrungsmittel einhalten.

Wie sind die Berufsaussichten?

Ob Kleintierpraxis, Pferdeklinik, Veterinäramt oder Industrie - Dir stehen nach Deinem Tiermedizin Studium vielfältige Einsatzmöglichkeiten offen. In nahezu allen Bereichen findest Du eine zukunftssichere Anstellung. So steigt die Anzahl der Haustiere in Deutschland sowie die Bereitschaft zur professionellen medizinischen Versorgung. Der Nutztiersektor bietet ebenfalls großes Potenzial. Hier ist nicht nur die Konkurrenz im Vergleich zu den Kleintierärzten untereinander geringer, auch wirtschaftlich gesehen spielt die Gesundheit von Kühen, Schweinen und Schafen für die Landwirte eine wichtige Rolle. Der Tierschutz, für den das Veterinäramt verantwortlich ist, gewinnt ebenso zunehmend an Bedeutung. Generell gilt: Je mehr Erfahrung Du vorweisen kannst und spezieller Dein Wissen ist, beispielsweise in Richtung Homöopathie, desto besser stehen Deine beruflichen Chancen.

Welche Eigenschaften sollte ich mitbringen?

  • Analytische Fähigkeiten
    9/10
  • Belastungsfähigkeit
    8/10
  • Naturwissenschaftliches Verständnis
    9/10
  • Flexibilität
    7/10
  • Kommunikationsstärke
    6/10

Welche Spezialisierungen gibt es?

Als Tierarzt in einer Kleintierpraxis oder einer -klinik betreust Du vor allem die typischen Haustiere wie Hunde, Katzen, Vögel und Nager. Doch auch Schlangen, Schildkröten sowie Echsen können zu Deinen Patienten gehören. Sowohl Behandlungen akuter und chronischer Beschwerden als auch Operationen sind Bestandteil Deines Alltags. Zusätzlich zu den normalen Arbeitszeiten erwarten Dich insbesondere in einer Klinik auch Not- und Wochenenddienste. Der Beruf erfordert dementsprechend ausreichend Belastbarkeit. Neben einem festen Standort hast Du im Übrigen auch die Möglichkeit, einen mobilen Service anzubieten. In diesem Fall machst Du Dich auf den Weg und führst die Behandlung bei dem Tierbesitzer vor Ort durch.
Für den Beruf als Großtier- beziehungsweise Nutztierarzt bist Du prädestiniert, wenn Du die Liebe zu den Tieren mit der Leidenschaft für die Landwirtschaft verbinden möchtest. Die meiste Arbeitszeit verbringst Du draußen auf den Höfen. Hier sorgst Du für die Gesundheit der Kühe, Schweine, Ziegen oder des Federviehs, indem Du diese regelmäßig impfst, das Futter prüfst oder den Landwirt bei der optimalen Haltung unterstützt. Darüber hinaus gehört die Besamung von Rindern oder Schweinen sowie die Geburtshilfe zu Deinen Tätigkeiten. Als Nutztierarzt bist Du ständig auf Achse und musst auch bereitstehen, falls ein Rind in der Nacht kalbt oder bei einem Tier am Wochenende akute Beschwerden auftreten.
Du bist ein Pferdenarr? Dann kannst Du Dich als Tierarzt auch auf Pferde spezialisieren. Je nachdem ob Du eine mobile Praxis betreibst oder in einer Klinik tätig bist, führst Du die Untersuchungen vor Ort auf den Reiterhöfen und alternativ in den Behandlungsräumen der Klinik durch. Während Du als mobiler Pferdearzt eher unkompliziertere Fälle betreust und regelmäßig nach der Gesundheit der Tiere schaust, kümmern sich die Klinikärzte vermehrt um Operationen sowie entsprechende Voruntersuchungen wie das Röntgen. Sofern Du zusätzlich zu Deiner Fahrpraxis Räumlichkeiten besitzt, hast Du die Möglichkeit, hier ebenfalls etwas aufwändigere Behandlungen durchzuführen. Als Fachtierarzt für Pferde gehört der Bereitschaftsdienst in der Woche und am Wochenende in jedem Fall dazu. Außerdem erwarten Dich verwaltende Aufgaben in Form von Behandlungsdokumentationen oder Medikamentenbestellungen.

Besonderheiten

  • Du lernst verschiedene Tiere & Menschen kennen.
  • Deine Arbeitstage sind sehr abwechslungsreich.
  • Vielfältige Karrieremöglichkeiten unter anderem in Praxen, Kliniken, im Zoo, der Industrie, im Umweltschutz oder in der Forschung.

Videos zum Beruf

Wusstest Du schon, dass ...

  • ...der Beruf des Tierarztes lange Zeit ein reiner Männerberuf war? Im Jahre 1980 schrieben sich zum ersten Mal mehr Frauen als Männer für das Studium zum Tierarzt ein.

Diese Promis sind auch Tierarzt

Was spricht für den Beruf

  1. Du kannst Dein Hobby zum Beruf machen und erkrankten Tieren helfen.
  2. Die Tätigkeitsbereiche im Veterinärwesen sind vielfältig.
  3. Dein Arbeitsplatz befindet sich in der Praxis, im Büro oder an der frischen Luft.

Was spricht gegen den Beruf

  1. Bei mindestens 40 bis 50 Arbeitsstunden die Woche ist Dein Gehalt vergleichsweise gering - vor allem zu Beginn.
  2. Durch Wochenend- und Notdienste ist Deine freie Zeit recht begrenzt.
¹ Alle Gehälter ohne Gewähr
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Die folgenden Informationen beziehen sich auf das Berufsbild in Deutschland - in anderen Ländern kann es zu Abweichungen kommen.

Einstiegsgehalt als Tierarzt

Dein Einstiegsgehalt als Tierarzt ist mit 600 €¹ bis 900 €¹ brutto pro Monat recht gering. Das liegt daran, dass die Doktoranden- und Praktikumsstellen, sogenannte Internships, Deine späteren Jobchancen steigern. Aus diesem Grund sind diese Stellen auch heiß begehrt.

Da mit einem Doktor- oder Facharzttitel neben den Jobaussichten auch Dein Gehalt als Tierarzt steigt, nehmen viele Absolventen diesen zu Beginn sehr niedrigen Verdienst in Kauf. Zusätzlich besteht für Dich als Doktorand die Möglichkeit, Dich eines Tages selbstständig zu machen und Deine eigene Tierarztpraxis zu eröffnen.

  • Tierarzt 600 €¹
  • Arzt 4.840 €¹

Gehalt nach Berufserfahrung

Als Assistenzarzt liegt Dein Verdienst zwischen 2.000 €¹ und 2.500 €¹ brutto monatlich. In einer Praxis für Nutztiere kannst Du mit einem Einkommen von bis zu 2.850 €¹ brutto rechnen. Planst Du, Dich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen, erwartet Dich ein Monatsgehalt von ungefähr 2.700 €¹. Im öffentlichen Dienst, beispielsweise beim Veterinäramt, verdienst Du etwa 3.000 €¹ brutto. Mit wachsender Erfahrung steigt auch Deine Entlohnung. Sehr gut bezahlte Tierärzte erhalten bis zu 4.000 €¹ brutto monatlich.

Gehalt nach Berufserfahrung

Als Assistenzarzt liegt Dein Verdienst zwischen 2.000 €¹ und 2.500 €¹ brutto monatlich. In einer Praxis für Nutztiere kannst Du mit einem Einkommen von bis zu 2.850 €¹ brutto rechnen. Planst Du, Dich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen, erwartet Dich ein Monatsgehalt von ungefähr 2.700 €¹. Im öffentlichen Dienst, beispielsweise beim Veterinäramt, verdienst Du etwa 3.000 €¹ brutto. Mit wachsender Erfahrung steigt auch Deine Entlohnung. Sehr gut bezahlte Tierärzte erhalten bis zu 4.000 €¹ brutto monatlich.

Gehalt nach Bundesland

Ein Blick auf die Tabelle verrät, dass Tierärzte in den alten Bundesländern prinzipiell etwas mehr Einkommen beziehen als in den neuen.

Während Du im Osten zwischen 2.390 €¹ und 2.500 €¹ brutto verdienst, liegt das Gehalt im Westen zwischen 2.680 €¹ und 3.630 €¹.

¹ Alle Gehälter ohne Gewähr

Mit diesen 10 Studiengängen kannst du Tierarzt werden

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Mit diesen 10 Studiengängen kannst du Tierarzt werden

Veterinärmedizin
Vetmeduni Wien (Wien)
Diplom
12 Semester
4.1
99%
Tiermedizin
Justus-Liebig-Universität Gießen (Gießen)
Staatsexamen
11 Semester
3.8
92%
Tiermedizin
TiHo - Tierärztliche Hochschule Hannover (Hannover)
Staatsexamen
11 Semester
3.7
93%
Veterinärmedizin
FU Berlin (Berlin)
Staatsexamen
11 Semester
3.8
89%
Tiermedizin
LMU - Uni München (München)
Staatsexamen
11 Semester
3.5
90%
Veterinärmedizin
Uni Leipzig (Leipzig)
Staatsexamen
11 Semester
3.5
87%
Small Animal Science
FU Berlin (Berlin)
Master of Science
6 Semester
Pferdemedizin
FU Berlin (Berlin)
Master of Science
6 Semester
Precision Animal Health
Vetmeduni Wien (Wien)
Master of Science
4 Semester
Tiergesundheitsmanagement
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Freising)
Master of Science
4 Semester