Steuerberater werden

Dauer 3 - 7 Jahre
Gehaltsaussichten 4.000 €¹ - 5.600 €¹
Karrierechancen Gut
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Die folgenden Informationen beziehen sich auf das Berufsbild in Deutschland - in anderen Ländern kann es zu Abweichungen kommen.

Wie werde ich Steuerberater?

Steuerberater betreuen Unternehmen in allen rechtlichen Fragen, die die gesetzliche Abgabe von Steuergeldern an den Staat betreffen. Dabei unterstützen sie bei der Buchführung, der Erstellung von Jahresabschlüssen sowie Steuererklärungen und vertreten ihre Mandanten bei Streitigkeiten vor dem Finanzamt oder -gericht. Um Steuerberater zu werden, steht Dir zum einen eine 3-jährige Ausbildung zum Steuerfachangestellten zur Verfügung. Nach 3 Jahren im Beruf kannst Du die Prüfung zum Steuerfachwirt ablegen, um Dich schließlich nach weiterer 4-jähriger Tätigkeit für die Steuerberaterprüfung anzumelden. Auch ohne die Weiterbildung zum Steuerfachwirt erhältst Du die Prüfungszulassung, indem Du stattdessen 10 Jahre in dieser Branche arbeitest. Zum anderen besteht die Möglichkeit, dass Du Dich für ein etwa 6-semestriges wirtschaftswissenschaftliches beziehungsweise rechtswissenschaftliches Studium wie Steuerrecht, BWL oder VWL einschreibst. Anschließend sammelst Du 3 Jahre Berufserfahrung im Steuerwesen, bis Du Dich der Steuerberaterprüfung stellen darfst.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Als Steuerberater kannst Du eine Stelle bei einem entsprechenden Unternehmen annehmen oder Dich selbstständig machen. Nachfolgend erfährst Du, wie Dein Tagesablauf als Steuerberater bei einer großen Beratungsfirma aussehen könnte:

08:30 Uhr

Nach Deiner Ankunft im Büro prüfst Du zunächst die eingegangenen E-Mails in Deinem Postfach. Außerdem verschaffst Du Dir einen Überblick über die heute anstehenden Termine.

09:00 Uhr

Pünktlich klopft Herr Grünwald an Deiner Tür. Dieser sucht Dich zum ersten Mal auf und teilt Dir mit, dass er die Buchhaltung seines Hotels in Zukunft gerne an Dich übergeben möchte. Du besprichst mit ihm Deine Konditionen und welche Software Du für die Buchungen nutzt.

10:15 Uhr

Der für Dich zuständige Sekretär bringt Dir die Post vorbei. Unter den Einsendungen befindet sich auch der Steuerbescheid eines wichtigen Kunden. Dieser hat Dich bereits darüber informiert, dass er Einspruch erheben will, da das Finanzamt deutlich zu wenig Geld erstattet hat. Du arbeitest umgehend den Bescheid durch und greifst zu einigen Gesetzesbüchern, um Dir eine argumentative Strategie für Deinen Widerruf zurechtzulegen.

13:00 Uhr

Es klopft an Deiner Bürotür. Zwei Kollegen laden Dich zum Essen in ein nahegelegenes Restaurant ein. Auf dem Weg nach draußen gibst Du kurz am Empfang Bescheid, dass Du vorerst nicht zu erreichen bist.

14:00 Uhr

Der Nachmittag beginnt mit einem Telefonat. Frau Schmittgen plant ihren Ruhestand und regelt daher auch die Unternehmensnachfolge für ihren Pharmakonzern. Du sollst ihr dabei helfen, dass sie ihr Vermögen mit möglichst niedrigen steuerlichen Abzügen auf ihre beiden Söhne, die zukünftigen Geschäftsführer, übertragen kann. Du bittest sie, Dir alle wichtigen Dokumente zuzusenden und in der kommenden Woche zur weiteren Besprechung der Sachlage persönlich vorbeizuschauen.

14:45 Uhr

Bis zum nächsten Mandantentermin bleibt Dir genügend Zeit, um an einem Jahresabschluss für einen weiteren, großen Kunden zu arbeiten. Du berechnest die Gewinne und Verluste des abgelaufenen Jahres und listest die Bilanzen, also die Vermögensbestandteile sowie die Herkunft des vorhandenen Kapitals.

16:15 Uhr

Drei junge Start-up-Entwickler nehmen an Deinem Schreibtisch Platz und schildern Dir ihr Anliegen. Sie stehen kurz vor der Gründung ihrer Softwarefirma und benötigen eine Fachberatung, welche Rechtsform die beste für ihr Unternehmen wäre. Du erklärst ihnen ausführlich die steuerlichen Vor- und Nachteile zwischen einer GmbH, GmbH & Co. KG, UG sowie UG & Co. KG.

18:05 Uhr

Nachdem die jungen Männer gegangen sind, schaffst Du schnell noch ein wenig Ordnung in Deinem Büro, fährst den Computer runter und begibst Dich schließlich in den Feierabend.

Voraussetzungen

  • Allgemeine Hochschulreife, Fachhochschulreife, Mittlere Reife
  • Freude am Umgang mit Zahlen
  • Sorgfältige und gründliche Arbeitsweise
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Interesse am Steuerrecht & Gesetzestexten
  • Teamfähigkeit

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  • Einstiegsgehalt 4.000 €¹
  • Berufserfahrung 5.600 €¹
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Was macht ein Steuerberater?

Deine Haupttätigkeit als Steuerberater ist es, die jährlich wiederkehrenden Steuererklärungen für Privatpersonen oder Unternehmen zu erstellen. Dazu zählen beispielsweise die im Jahresverlauf gezahlten Einkommens- und Gewerbesteuern. Deutlich seltener beziehungsweise unregelmäßiger kümmerst Du Dich dagegen um die gesetzlichen Abgaben, die im Falle von Erbschaften oder Schenkungen nötig sind. Ansonsten sorgst Du auch für die Anmeldung verschiedener Steuerzahlungen wie die der Lohnsteuer. Auf diese Weise informierst Du das Finanzamt darüber, welche monatliche Summe die von Dir betreute Firma für die Lohn-, Kirchensteuer und den Solidaritätszuschlag planmäßig abführt. Liegen Dir schließlich die Rückmeldungen des Finanzamts in Form von Steuerbescheiden vor, prüfst Du die Berechnung auf mögliche Fehler und Ungereimtheiten, die für Deinen Mandanten einen finanziellen Nachteil bedeuten können.
Deine Tätigkeit ist nicht nur darauf beschränkt, Anträge, Erklärungen sowie Bescheide zu erstellen beziehungsweise zu prüfen, sondern Du bietest im Vorfeld auch eine umfangreiche Steuerberatung an. Diese hat in erster Linie das Ziel, die steuerlichen Abgaben Deines Auftraggebers so gering wie gesetzlich möglich zu halten. Dazu informierst Du Deine Mandanten über infrage kommende Steuerbegünstigungen und prüfst andere Maßnahmen, die die Steuerlast reduzieren können wie zum Beispiel die Verlagerung des Unternehmenssitzes ins Ausland. Je nachdem wie weit Deine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse reichen, fungierst Du darüber hinaus als Ansprechpartner für Investitionspläne, Kreditwünsche und Kostenkalkulationen. Auch bei Unternehmensgründungen benötigen die Geschäftsführer Deinen Rat, welche Steuerbelastungen je nach der gewählten Rechtsform des Unternehmens auf sie zukommen.
Vor allem kleinere Firmen geben ihre Buchführung gerne teilweise oder vollständig an einen Steuerberater ab, da dieser nicht nur die gesetzlich vorgegebenen Pflichtaufgaben erledigt, sondern in kürzerer Zeit auch Steuervorteile herausarbeitet. Grundsätzlich verbuchst Du mithilfe einer Software alle ein- und ausgehenden Transaktionen Deines Mandanten wie beispielsweise Wareneinkäufe oder Gehälter. Auf der Grundlage dieser festgehaltenen Buchungen ermittelst Du im Zuge des Jahresabschlusses die finanzielle Lage des Unternehmens, indem Du Gewinne sowie Verluste errechnest und die Vermögensteile aufführst.
Als Steuerberater stehst Du auch in unmittelbarem Austausch mit Finanzämtern, um die Interessen Deiner Mandanten durchzusetzen. So kümmerst Du Dich um verschiedene Anträge, mit denen Du unter anderem versuchst, Schuldenrückzahlungen aufzuschieben oder Vorauszahlungen für die Jahressteuer anzupassen. Sollte der zuständigen Finanzverwaltung nachweislich ein Fehler bei der Steuerprüfung beziehungsweise -berechnung unterlaufen, bemühst Du ein Einspruchsverfahren. Darüber hinaus vertrittst Du Deinen Auftraggeber vor dem Finanzgericht, wenn Du zuvor keine Einigung erzielen konntest. In einem sogenannten Steuerstrafverfahren übernimmst Du selbst die Verteidigung oder überlässt diese einem juristisch besser ausgebildeten Anwalt für Steuerrecht. In letzterem Fall bringst Du Dich als sachkundiger Berater ein, der über die finanzielle Lage des Klägers beziehungsweise Beklagten bestens informiert ist.

Wie sind die Berufsaussichten?

Das Steuerwesen gilt allgemein als krisensichere Branche mit stetigem Bedarf an Fachkräften. Gleichzeitig führt die fortschreitende Digitalisierung zu einem Umbruch, da Computer mittlerweile viele Aufgaben rund um die Steuererklärung übernehmen. In Zukunft kommt es daher noch stärker auf Deine beratenden Fähigkeiten an, wenn Unternehmen Dich beispielsweise frühzeitig in große Projekte und Geschäftsentscheidungen mit einbinden.

Welche Eigenschaften sollte ich mitbringen?

  • Analytische Fähigkeiten
    8/10
  • Belastungsfähigkeit
    6/10
  • Organisationstalent
    8/10
  • Wirtschaftliches Denken
    10/10
  • Flexibilität
    7/10
  • Kommunikationsstärke
    7/10

Welche Spezialisierungen gibt es?

Da das Steuerrecht sehr komplex ist und eine Menge an Fachwissen erfordert, besteht für Dich die Möglichkeit, bestimmte Rechtsgebiete mithilfe von Lehrgängen zu vertiefen. Dazu benötigst Du eine festgelegte Anzahl an bearbeiteten Fällen aus dem jeweiligen Bereich und Du besuchst Unterrichtseinheiten, die Du mit mehreren Klausuren abschließt. Über eine solche Weiterbildung erwirbst Du tiefergehende theoretische und praktische Kenntnisse. Am Ende darfst Du den amtlichen Titel Fachberater führen, der Dich von anderen Wettbewerbern auf dem Anbietermarkt absetzt.
Als Experte für das Internationale Steuerrecht bearbeitest Du grundsätzlich alle relevanten Geschäftsaktivitäten, die über die Staatsgrenzen Deutschlands hinausgehen. So klärst Du unter anderem darüber auf, welche Steuern in welchem Land anfallen, wenn ein Unternehmen Einkünfte über Betriebe im Ausland erzielt. Auf diese Weise verhinderst Du, dass Dein Mandant doppelt Steuern entrichten muss. Zudem erwirkst Du Steuerbegünstigungen, indem Du das Firmeneinkommen oder -vermögen vom In- ins Ausland verlagerst und so von niedrigeren Steuersätzen profitierst.
Mit dieser Spezialisierung weißt Du zum einen bestens über die Steuern Bescheid, die den Verbrauch von Gütern wie Strom, Tabak, Kaffee oder Bier belasten. Hierdurch entstehen den produzierenden Unternehmen zusätzliche Kosten, die sie nach Möglichkeit auf den Endverbraucher durch höhere Produktpreise übertragen. Zum anderen berätst Du Deine Mandanten in allen Fragen, die die Ein- und Ausfuhr von Waren betreffen. So herrschen beispielsweise zwischen der EU und ausländischen Staaten Freihandelsabkommen oder Zollvergünstigungen.

Besonderheiten

  • Das Steuergeheimnis verpflichtet zur Verschwiegenheit
  • Gesetzesänderungen verändern den Beruf stetig
  • Ausbildung und Studium qualifizieren für die Tätigkeit des Steuerberaters
  • Gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung mit bundeseinheitlicher Steuerberaterprüfung

Videos zum Beruf

Wusstest Du schon, dass ...

  • ...Steuerberater in der Gesellschaft als Erbsenzähler gelten, weil sie jede Zahl ganz genau unter die Lupe nehmen?
  • ...Du im Falle eines Lottogewinns die gesamte Gewinnsumme erhältst, ohne einen Teil davon versteuern zu müssen?
  • ...es Dir per Gesetz verboten ist, Dir bei der Steuererklärung von Freunden und Kollegen helfen zu lassen?

Dieser Promi ist auch Steuerberater

Was spricht für den Beruf

  1. Verantwortungsvolle Tätigkeit, bei der Du weitreichende Einblicke in Unternehmen erhältst
  2. Gute Verdienstmöglichkeiten
  3. Krisensicherer Job
  4. Berufsausübung als Angestellter oder Selbstständiger
  5. Karriere als Steuerberater in eigener Kanzlei auch ohne Abitur und Studium möglich

Was spricht gegen den Beruf

  1. Steuerberaterprüfung gilt als eine der schwersten Berufstests
  2. Hoher Termindruck und lange Arbeitstage je nach Auftragslage
  3. Ständige Weiterbildung auch in der Freizeit nötig
¹ Alle Gehälter ohne Gewähr
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Die folgenden Informationen beziehen sich auf das Berufsbild in Deutschland - in anderen Ländern kann es zu Abweichungen kommen.

Einstiegsgehalt als Steuerberater

Dein Einkommen als Steuerberater fällt je nach Bundesland, in dem Du arbeitest, und je nach Größe Deines Unternehmens unterschiedlich hoch aus. Als Bachelor Absolvent beginnst Du mit einem durchschnittlichen Monatsgehalt von rund 4.000 €¹ brutto. Hast Du hingegen bereits einen Masterabschluss, liegt Dein Einstiegsgehalt bei ungefähr 4.300 €¹ monatlich.

Übrigens kannst Du Dich als Steuerberater auch selbstständig machen. Dann bestimmt die Menge der Aufträge und Dein veranschlagter Stundenlohn die Höhe Deines Einkommen. Da es vorkommen kann, dass Du in einem bestimmten Zeitraum auch mal weniger Aufträge hast, solltest Du unbedingt darauf achten, ausreichend Geld anzusparen.

  • Steuerberater 4.000 €¹
  • Unternehmensberater 5.270 €¹

Gehalt nach Berufserfahrung

Mit steigender Berufserfahrung erhöht sich auch stufenweise Dein Gehalt. Während der ersten 5 Jahre als Steuerberater steigt Dein Gehalt auf rund 5.300 €¹ brutto monatlich. In den darauffolgenden Jahren erwartet Dich erneut eine Erhöhung auf durchschnittlich 5.600 €¹ brutto. Arbeitest Du bereits mehr als 10 Jahre in dem Beruf, verdienst Du ungefähr 6.500 €¹ brutto pro Monat.

Gehalt nach Berufserfahrung

Mit steigender Berufserfahrung erhöht sich auch stufenweise Dein Gehalt. Während der ersten 5 Jahre als Steuerberater steigt Dein Gehalt auf rund 5.300 €¹ brutto monatlich. In den darauffolgenden Jahren erwartet Dich erneut eine Erhöhung auf durchschnittlich 5.600 €¹ brutto. Arbeitest Du bereits mehr als 10 Jahre in dem Beruf, verdienst Du ungefähr 6.500 €¹ brutto pro Monat.

Gehalt nach Bundesland

Mit durchschnittlich 6.900 €¹ brutto monatlich verdienst Du in Baden-Württemberg und Hessen am meisten. Auch in Hamburg sowie in Bayern ist Deine Bezahlung ähnlich hoch. In Mecklenburg-Vorpommern erhältst Du hingegen mit rund 4.900 €¹ am wenigsten. Sachsen-Anhalt und Brandenburg liegen mit 5.100 €¹ ebenfalls unter dem bundesweiten Durchschnittslohn eines Steuerberaters.

¹ Alle Gehälter ohne Gewähr

Mit diesen 536 Studiengängen kannst du Steuerberater werden

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Mit diesen 536 Studiengängen kannst du Steuerberater werden

Betriebswirtschaftslehre für Fachwirte
Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover (FHDW) (Hannover)
Bachelor of Arts
5 Semester
4.7
100%
Infoprofil
Betriebswirtschaftslehre
Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover (FHDW) (Hannover)
Bachelor of Arts
7 - 8 Semester
4.7
99%
Infoprofil
Internationales Wirtschaftsingenieurwesen - Operations
Hochschule Reutlingen (Reutlingen)
Bachelor of Science
7 Semester
4.5
100%
Infoprofil
Taxation
Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover (FHDW) (Hannover)
Master of Arts
3 Semester
4.6
97%
Infoprofil
Betriebswirtschaft
Hochschule Anhalt (Bernburg)
Bachelor of Arts
6 Semester
4.5
100%
Infoprofil
Betriebswirtschaft (Campus Burghausen)
Technische Hochschule Rosenheim (Burghausen)
Bachelor of Arts
7 Semester
4.4
100%
Infoprofil
Betriebswirtschaftslehre
HSW - Hochschule Weserbergland (Hameln)
Bachelor of Arts
6 Semester
4.3
100%
Europäische Betriebswirtschaft
OTH Regensburg (Regensburg)
Bachelor of Arts
8 Semester
4.3
99%
Infoprofil
Europäische Betriebswirtschaft
OTH Regensburg (Regensburg)
Bachelor of Arts
8 Semester
4.3
99%
Infoprofil
BWL- Food Management
DHBW - Duale Hochschule Baden-Württemberg (Heilbronn)
Bachelor of Arts
6 Semester
4.2
100%
Infoprofil