Notar werden

Dauer 10 Jahre
Karrierechancen Schwierig
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Die folgenden Informationen beziehen sich auf das Berufsbild in Deutschland - in anderen Ländern kann es zu Abweichungen kommen.

Wie werde ich Notar?

Immer dann, wenn Menschen wichtige Satzungen und Verträge wie Firmengründungen, Immobilienkäufe oder Erbschaften rechtskräftig beurkunden möchten, bist Du als unabhängiger Notar gefragt. Du berätst die beteiligten Mandanten neutral und entwirfst entsprechende Urkunden, in denen Du deren Wünsche und Absichten angemessen festhältst. Um Notar zu werden, absolvierst Du zunächst einmal das Rechtswissenschaft Studium in 9 Semestern und schreibst Dein erstes Staatsexamen. Danach sammelst Du in einem 2-jährigen Rechtsreferendariat Praxiserfahrung, ehe Du Dich dem zweiten Staatsexamen stellst. Dein Berufseinstieg erfolgt zunächst im Rahmen eines Anwärterdienstes, der eine 3-jährige Ausbildung in einem Notariat Deiner Wahl vorsieht. Erst dann startet Deine Karriere als selbstständiger Notar.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Dein Hauptarbeitsplatz ist Dein eigenes Notarbüro, das Du freiberuflich betreibst. Wie Dein Arbeitsalltag aussehen könnte, erfährst Du im Folgenden:

09:30 Uhr

Du betrittst Dein Büro und erledigst zunächst einige organisatorische und verwaltende Aufgaben. Du siehst die erhaltenen Postsendungen durch und wirfst einen Blick in Dein E-Mail-Konto, um neue Anfragen von Klienten zu sichten und für später zu notieren.

10:10 Uhr

Dein Telefon auf dem Schreibtisch klingelt. Am anderen Ende der Leitung berichtet Dir eine junge Frau von ihrem erkrankten Vater, der sobald wie möglich ein Testament unter Deiner Mithilfe aufsetzen möchte. Da der Mann bettlägerig ist, vereinbarst Du alternativ einen Hausbesuch. Du versprichst kurzfristig, am Nachmittag vorbeizukommen, da für diesen Zeitraum noch keine Termine feststehen.

10:40 Uhr

Ein Ehepaar erscheint wie besprochen bei Dir vor Ort. Sie möchten von Dir wissen, ob sie die Vorsorgevollmacht für ihren Sohn auch beurkunden lassen sollen. Du klärst sie darüber auf, dass eine solche Bescheinigung durchaus sinnvoll ist, damit ihr Sohn im Notfall auch die Bankkonten und Immobilien der Eltern verwalten darf.

13:10 Uhr

Nach der Mittagspause findest Du die Zeit, einen Vertrag für einen Immobilienkauf zu entwerfen. Am Vortag waren die beiden Parteien bei Dir und haben Dich mit den nötigen Informationen zum Kaufpreis, der Lage und mitverkauften Austattung versorgt. Nachdem Du den Text noch einmal Korrektur gelesen hast, benachrichtigst Du Deine Mandanten per E-Mail, damit sie Dich zeitnah zur Verlesung und Unterzeichnung der schriftlichen Vereinbarung aufsuchen.

15:15 Uhr

Du verlässt Deinen Arbeitsplatz und fährst zu dem vormittags vereinbarten Termin. Der erkrankte Mann plant, sein Erbe nicht nur seinen beiden leiblichen Kindern, sondern auch dem Sohn eines guten Freundes zu vermachen. Unter Deiner Anleitung schreibt er seinen letzten Willen handschriftlich auf und übergibt Dir das Dokument zur Beurkundung.

17:00 Uhr

Nach Deiner Rückkehr ins Büro erstellst Du auf Grundlage des erhaltenen Testaments ein rechtskräftiges Dokument. Du heftest die einzelnen Seiten mit einer Schnur zusammen und bringst auf der Vorderseite einen Wachsabdruck Deines Dienstsiegels an. Anschließend legst Du das Schriftstück zur weiteren Verwahrung in den entsprechenden Aktenordner.

18:35 Uhr

Kurz vor dem Feierabend räumst Du ein letztes Mal Deinen Schreibtisch auf, ehe Du das Büro verlässt.

Voraussetzungen

  • Allgemeine Hochschulreife
  • Empathie
  • Geduld
  • Verschwiegenheit
  • Neutralität

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Was macht ein Notar?

Deine Hauptaufgabe besteht aus der Beurkundung von vertraglichen Schriftstücken, die bei bestimmten Rechtsgeschäften Pflicht ist. Du beglaubigst beispielsweise Vorsorgevollmachten, mit denen Eltern ihren Kindern das Entscheidungsrecht über deren Leben übertragen. Ebenso berätst und unterstützt Du Menschen beim Abfassen von Scheidungspapieren, Ehevereinbarungen sowie Kaufverträgen für Immobilien. Bei allen Dokumenten achtest Du darauf, dass die festgehaltenen Absichten der Mandanten gesetzeskonform sind. Hast Du einen Urkundenentwurf abgefasst, lädst Du die betreffenden Personen in Dein Büro, um den Text Wort für Wort zu verlesen.
Im Falle eines Immobilienkaufvertrags besteht zum einen die Möglichkeit, dass der Käufer die Summe direkt an den Besitzer überweist. Zum anderen kannst Du als Notar auch den Kaufpreis auf einem sogenannten Anderkonto zwischenlagern. Dies erhöht die Sicherheit vor Betrug und die Wahrscheinlichkeit, dass beide Beteiligten ihre jeweiligen Versprechen einhalten. Außerdem verwahrst Du beurkundete Testamente auf Wunsch in Deinem Büro auf, bis sie die Hinterbliebenen benötigen.
In Deinem Beruf bist Du auch für die Ausbildung des Nachwuchses zuständig. Während des 3-jährigen Vorbereitungsdienstes sammeln die Anwärter auf das Notaramt bei Dir wichtige Praxiserfahrung, die sie für ihre darauffolgende Selbstständigkeit benötigen. Dazu bindest Du Deine Schützlinge in der Regel vollständig in Deine Tätigkeiten ein und bearbeitest gemeinsam mit ihnen die anfallenden Akten.

Wie sind die Berufsaussichten?

Aktuell sind in Deutschland nur knapp 1.500 haupt- und etwa 5.500 nebenberufliche Notare tätig. Denn die Justizminister der Bundesländer lassen nur ungefähr so viele Interessierte für den Anwärterdienst zu, wie im Anschluss auch Notarstellen zur Verfügung stehen. Dementsprechend schwierig ist Dein Weg in den Beruf. Gute bis sehr gute Noten in den beiden Staatsexamen sind für Dich sehr wichtig. Darüber hinaus kannst Du Deine Chancen auf eine Zulassung auch mit Auslandsaufenthalten oder einer erfolgreichen Promotion erhöhen.

Welche Eigenschaften sollte ich mitbringen?

  • Analytische Fähigkeiten
    7/10
  • Disziplin
    7/10
  • Organisationstalent
    6/10
  • Kommunikationsstärke
    9/10
  • Sozialkompetenz
    9/10

Welche Spezialisierungen gibt es?

In diesem Rechtsbereich erstellst Du Urkunden, die die Gründung von Unternehmens-, Aktiengesellschaften oder GmbHs beglaubigen. Darüber hinaus sorgst du dafür, dass neue Geschäfte einen Eintrag im öffentlichen Handelsregister erhalten.
Als Notar für Erbrechtsfragen bist Du in der Regel dafür zuständig, Vererbende bei der Gestaltung von Testamenten zu beraten. Damit stellst Du für Deine Mandanten sicher, dass der Nachlass nicht automatisch den nächsten Verwandten zukommt, sondern nur den im letzten Willen genannten Personen. Zudem hilfst Du denjenigen weiter, die bereits zu Lebzeiten ihr Vermögen vermachen möchten, um Erbschaftssteuern zu sparen.
Legst Du Deinen beruflichen Schwerpunkt auf das Familienrecht, zählen hauptsächlich Paare und Familien zu Deinen Klienten. Du beurkundest sowohl Eheschließungen und ‑verträge als auch Scheidungen. Außerdem dokumentierst Du verschiedene Vereinbarungen, die sich um das Wohl und die Versorgung von Kindern drehen. Dazu gehören beispielsweise Adoptionen sowie Sorgerechts- und Unterhaltsregelungen.

Besonderheiten

  • Öffentliches Amt in selbstständiger Ausübung
  • Tätigkeit hauptberuflich oder in manchen Bundesländern nebenberuflich als Rechtsanwalt möglich
  • Gesetzlich geregelte Honorare je nach Rechtsgeschäft
  • Automatisches Ausscheiden nach Erreichen des 70. Lebensjahres

Wusstest Du schon, dass ...

  • ...nicht nur Ärzte, sondern auch Notare einer Schweigepflicht unterliegen?
  • ...der Ausdruck Notar aus dem Lateinischen kommt und im Deutschen Geschwindschreiber bedeutet?
  • ...einige den Notaren nachsagen, sie hätten die Lizenz zum Gelddrucken, weil sie so gut verdienen?
  • ...nicht alle Notare alt und grauhaarig sind?
  • ...Notare staatlich geregelte Honorare bekommen, damit auch arme Menschen sie bezahlen können?

Diese Promis haben auch Jura studiert

Was spricht für den Beruf

  1. Die Tätigkeit des Notars ist sehr wichtig, da für viele Rechtsgeschäfte wie Immobilienkäufe oder Testamente eine Beurkundung Pflicht ist
  2. Abwechslungsreicher Arbeitsalltag abhängig von Klient und Anliegen
  3. Sehr gute Verdienstmöglichkeiten je nach Bundesland und Region
  4. Als Notar kannst Du deutschlandweit arbeiten

Was spricht gegen den Beruf

  1. Sehr langer Weg in den Beruf über Studium, Referendariat und Notarausbildung
  2. Gute Noten in beiden Staatsexamina sind ein wichtiges Kriterium für den Anwärterdienst zum Notarberuf
  3. Der Arbeitsmarkt ist nicht besonders groß, weil die zuständigen Landesjustizbehörden Stellen nur bei Bedarf ausschreiben
¹ Alle Gehälter ohne Gewähr
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Die folgenden Informationen beziehen sich auf das Berufsbild in Deutschland - in anderen Ländern kann es zu Abweichungen kommen.

Gehalt nach Berufserfahrung

In den ersten Jahren bekommst Du als Notar ein monatliches Gehalt von rund 6.300 €¹ brutto. Nach 6 bis 10 Jahren steigt dieses auf 7.100 €¹ an. Je nachdem, in welcher Region Du tätig bist und wie lukrativ Deine betreuten Rechtsgeschäfte ausfallen, sind für Dich sogar Spitzengehälter von über 10.000 €¹ brutto pro Monat möglich. Dabei solltest Du allerdings bedenken, dass Du als Freiberufler alle Kosten wie zum Beispiel die Beiträge für Versicherungen eigenständig trägst.

Gehalt nach Berufserfahrung

In den ersten Jahren bekommst Du als Notar ein monatliches Gehalt von rund 6.300 €¹ brutto. Nach 6 bis 10 Jahren steigt dieses auf 7.100 €¹ an. Je nachdem, in welcher Region Du tätig bist und wie lukrativ Deine betreuten Rechtsgeschäfte ausfallen, sind für Dich sogar Spitzengehälter von über 10.000 €¹ brutto pro Monat möglich. Dabei solltest Du allerdings bedenken, dass Du als Freiberufler alle Kosten wie zum Beispiel die Beiträge für Versicherungen eigenständig trägst.

Gehalt nach Bundesland

Bist Du als Notar in Deutschland tätig, erwarten Dich je nach Bundesland deutliche Gehaltsunterschiede. Vergleichsweise gering fällt Dein Monatseinkommen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt aus. Dort verdienst Du zwischen 4.340 €¹ und 4.720 €¹ pro Monat. Gut bis sehr gut verdienst Du hingegen unter anderem in Bayern und Hessen. In diesen Bundesländern übersteigt Dein monatliches Bruttoeinkommen die Grenze von 7.000 €¹.
¹ Alle Gehälter ohne Gewähr

Mit diesen 122 Studiengängen kannst du Notar werden

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Mit diesen 122 Studiengängen kannst du Notar werden

Unternehmensjurist (LL.B./Staatsexamen)
Uni Mannheim (Mannheim)
Staatsexamen
10 Semester
4.2
96%
Infoprofil
Rechtswissenschaft
Uni Halle-Wittenberg (Halle)
Staatsexamen
10 Semester
4.1
97%
Rechtswissenschaft
Uni Passau (Passau)
Staatsexamen
10 Semester
4.1
95%
Infoprofil
Rechtswissenschaften
Uni Linz (Linz)
Magister
8 Semester
4.0
96%
Rechtswissenschaft
Bucerius Law School (Hamburg)
Staatsexamen
6 Semester
4.5
85%
Infoprofil
Rechtswissenschaft
Uni Bayreuth (Bayreuth)
Staatsexamen
10 Semester
3.9
95%
Infoprofil
Rechtswissenschaft
Uni Leipzig (Leipzig)
Staatsexamen
10 Semester
3.9
95%
Rechtswissenschaft
Uni Osnabrück (Osnabrück)
Staatsexamen
10 Semester
3.8
96%
Infoprofil
Rechtswissenschaft
Uni Jena (Jena)
Staatsexamen
10 Semester
4.0
93%
Infoprofil
Rechtswissenschaft
Uni Göttingen (Göttingen)
Staatsexamen
9 Semester
3.9
94%