Förster werden

Dauer 3 - 6 Jahre
Gehaltsaussichten 2.900 €¹ - 3.150 €¹
Karrierechancen Schwierig
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Die folgenden Informationen beziehen sich auf das Berufsbild in Deutschland - in anderen Ländern kann es zu Abweichungen kommen.

Wie werde ich Förster?

Als Förster beziehungsweise Revierförster trägst Du die Verantwortung für die Pflege und Bewirtschaftung eines oder mehrerer Waldgebiete sowie die dortigen Tiere. Dabei betreust Du in der Regel private Waldbesitzer oder arbeitest als Angestellter in Staatsforstbetrieben. Um Förster werden zu können, benötigst Du einen Hochschulabschluss in den Bereichen Forstwissenschaften oder Forstwirtschaft. Diesen erlangst Du nach insgesamt 6 bis 11 Semestern.

Im Anschluss an Dein Studium erwartet Dich je nach Bundesland ein einjähriger Vorbereitungsdienst sowie eine Laufbahnprüfung beziehungsweise ein 2-jähriges Traineeprogramm, bevor Du die Möglichkeit hast, als ausgebildeter Förster durchzustarten. Möchtest Du ausschließlich auf privaten Waldgrundstücken als Förster tätig sein, bietet sich für Dich eine 3-jährige Ausbildung zum Forstwirt oder Forsttechniker an.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

08:00 Uhr

Du schnappst Dir Deinen treuen Begleiter, den Labradorrüden Duke, und machst Dich mit dem Auto auf den Weg in Dein Revier.

09:30 Uhr

Bei Deiner Tour entdeckst Du eine Kiefer, die einen Borkenkäferbefall aufweist. Um die umliegenden Gewächse zu schützen, musst Du diese Pflanze zeitnah entfernen lassen. Du holst die Sprühdose aus Deinem Rucksack und markierst den Baum mit einem kurzen Schrägstrich auf zwei Seiten.

11:00 Uhr

Während der Fahrt mit dem Auto fällt Dir recht nah am Straßenrand eine hohe Fichte auf, die bei dem nächstgrößeren Sturm umzukippen droht. Das Waldgebiet, welches Du betreust, gehört einem Privatbesitzer. Du kontaktierst Herrn Engelhardt umgehend, teilst ihm Deine Beobachtungen mit und bittest ihn um einen baldigen Begehungstermin. Glücklicherweise hat dieser bereits am Nachmittag Zeit für Dich.

12:30 Uhr

Du unterbrichst Deine Arbeit für eine kurze Mittagspause. Du setzt Dich in Deinen Jeep und lässt Dir Deine selbstgemachten Brote schmecken. Für Duke gibt es eine große Schüssel Wasser.

13:00 Uhr

In einer Stunde steht die Waldkalkung mit dem Hubschrauber in Deinem Gebiet an. Damit der Waldboden nicht übersäuert, ist diese Prozedur etwa alle 10 Jahre notwendig. Du bist dafür heute zum ersten Mal zuständig. Du fährst zu der Stelle, wo der Helikopter landen sowie Kalk nachladen soll und führst letzte wichtige Telefonate.

14:00 Uhr

Der Pilot beginnt mit der Kalkung. Währenddessen bewachst Du den Vorgang vom Boden aus und stehst bei Fragen zur Verfügung.

15:30 Uhr

Herr Engelhardt erwartet Dich bereits in seinem Waldstück. Du zeigst ihm den beschädigten Baum und machst ihm deutlich, dass Du diesen fällen lassen musst, um mögliche Gefahren für die Autofahrer zu vermeiden. Er stimmt Dir zu und Du versprichst ihm, Dich zeitnah um die Entfernung zu kümmern.

16:30 Uhr

Zurück in Deinem heimischen Büro kontaktierst Du Peter Heinze, den Besitzer eines sogenannten Harvesters. Dabei handelt es sich um eine große Forstmaschine, die Bäume aufnehmen und zerteilen kann. Du vereinbarst mit ihm einen Termin in naher Zukunft, an dem er die brüchige Fichte entfernt.

17:00 Uhr

Zum Abschluss des Tages beantwortest Du noch einige Mails, bevor Du in Deinen wohlverdienten Feierabend gehst.

Voraussetzungen

  • Allgemeine Hochschulreife
  • Leidenschaft für die Natur, insbesondere den Wald
  • Keine Scheu, bei Wind und Wetter draußen zu sein
  • Selbstständige & betriebswirtschaftliche Arbeitsweise
  • Organisatorisches Geschick
  • Körperliche Fitness
  • Einstiegsgehalt 2.900 €¹
  • Berufserfahrung 3.150 €¹
Zum Gehaltsüberblick

Was macht ein Förster?

Die Hauptaufgabe eines Försters ist, das Waldgebiet in seinem Zuständigkeitsbereich zu begehen und nach dem Rechten zu sehen. Heutzutage bist Du als Förster jedoch nicht mehr nur zu Fuß unterwegs, sondern auch häufig auf Dein Auto angewiesen, da der zu betreuende Bestand oftmals zu groß ist. Während Deiner Begutachtungstour schaust Du Dir genau an, welche Bäume reif für die Ernte sind oder Du aufgrund von Erkrankungen wie einem Borkenkäferbefall fällen lassen musst. Des Weiteren stellst Du fest, ob Neubepflanzungen notwendig sind. Außerdem gilt es nach Stürmen für Dich, die Aufräumarbeiten zu planen und möglicherweise Abschnitte zeitweise zu sperren, die durch Bäume, die nachträglich umzufallen drohen, eine Gefahr für die Menschen darstellen. Darüber hinaus hältst Du Wege sowie Picknickplätze in Deinem Forstrevier instand und setzt Dich neben dem Umweltschutz auch für die Artenvielfalt ein.
Bevor Du die Möglichkeit hast, verwertbare oder erkrankte Bäume in einem Waldstück fällen und entfernen zu lassen, ist einige Vorarbeit zu leisten. Zunächst markierst Du bei einer Deiner Durchforstungsmaßnahmen die entsprechenden Pflanzen mithilfe einer Sprühdose durch einen kurzen Querstrich auf zwei Seiten. Auf diese Weise ist die Kennzeichnung aus allen Richtungen sofort erkennbar. Damit die großen Forstmaschinen bis zu der bestimmten Stelle im Wald vordringen können, ohne einen enormen Schaden an Boden und Gewächsen zu hinterlassen, versiehst du einige Bäume mit einem gut sichtbaren waagerechten Doppelstrich. Damit signalisierst Du den Fahrern, wo sich die sogenannte Rückegasse befindet und sie mit ihren Fuhrwerken herfahren sollen. Die Buchung der Forstwirte oder des Harvesters gehört ebenfalls zu Deinen Aufgaben. Dabei lässt Du dem zuständigen Unternehmen einen Arbeitsauftrag mit einer Karte und dem betreffenden Gebiet sowie der geplanten Sortierung des Holzes zukommen. Du unterscheidest beispielsweise zwischen Spanholz für die Spanplattenherstellung, Palettenholz zur Palettenproduktion und Brennholz. Am Tag der Fällung kontrollierst Du den gesamten Prozess und kümmerst Dich gegebenenfalls um eine weiträumige Absperrung des Gebietes, damit beispielsweise Spaziergänger oder Wanderer keiner Gefahr ausgesetzt sind.
In der Regel besitzt Du in dem Job ebenfalls einen Jagdschein. Du verschaffst Dir bei den Jägern dadurch nicht nur den nötigen Respekt, sondern dieser hilft Dir auch, die Arbeit besser nachzuvollziehen. Denn als verantwortlicher Förster stellst Du die Pläne auf, in denen genau festgelegt ist, wie viel Wild von welcher Art die Jäger in Deinem Forstrevier schießen sollen oder dürfen. Ob Du die Jäger begleitest und aktiv an der Jagd teilnimmst, ist Dir selbst überlassen.
Die Waldpädagogik beziehungsweise die Weitergabe von Wissen spielt ebenso eine wichtige Rolle in Deinem Job. So bietest Du Führungen für Schulklassen oder Senioren an und beantwortest alle Fragen rund um den Wald- sowie Naturschutz. So sensibilisierst Du die Menschen für den richtigen Umgang mit der Umwelt und kannst vielleicht den einen oder anderen Schüler dafür begeistern, ebenfalls beruflich in diese Richtung zu gehen.
Arbeitest Du zum Beispiel in einem Staatsforstbetrieb kommen auch Bereitschaftsdienste auf Dich zu. Dein Einsatz ist unter anderem gefragt, wenn sich nachts in Deinem Zuständigkeitsbereich ein Wildunfall ereignet. In diesem Fall meldet sich die Polizei oder der Unfallbeteiligte bei Dir, damit Du das Tier erschießt, sofern Du dieses nicht mehr retten kannst. Verfügst Du als Förster nicht über einen Jagdschein, kontaktierst Du einen Deiner Jäger.
Auch wenn Du Dich als Förster überwiegend in der Natur aufhältst, stehen für Dich zusätzlich Bürotätigkeiten auf dem Programm. Du dokumentierst alle Prozesse, die mit dem Holz in Verbindung stehen - beispielsweise, wo Du Holz erntest oder lagerst. Falls Du auch für den Verkauf zuständig bist, regelst und verbuchst Du diesen sowie die Abholung. Darüber hinaus schreibst Du Rechnungen, verfasst E-Mails oder stehst in telefonischem Kontakt mit den Jägern und Waldbesitzern. Außerdem bietest Du teilweise Sprechstunden für die Bürger an.

Wie sind die Berufsaussichten?

Wenn Du Förster werden möchtest, solltest Du auf weniger gute Aussichten vorbereitet sein. Denn die Reviergröße ist mit den Jahren gewachsen und die Stellen haben sich folglich minimiert. Insbesondere in den Staatsforstbetrieben sind diese rar und die Anzahl der Anwärter hoch. Bessere Chancen auf einen Job verschaffst Du Dir, sofern Du Vorerfahrungen beispielsweise durch einschlägige Praktika vorweisen kannst. Arbeitsmöglichkeiten finden sich zudem in der holzverarbeitenden Branche, der Forschung oder Forstbetrieben privater Besitzer.

Welche Eigenschaften sollte ich mitbringen?

  • Belastungsfähigkeit
    7/10
  • Organisationstalent
    9/10
  • Naturwissenschaftliches Verständnis
    10/10
  • Flexibilität
    8/10
  • Technikverständnis
    7/10
  • Kommunikationsstärke
    8/10

Bilder zum Beruf

Welche Spezialisierungen gibt es?

Als Förster hast Du die Möglichkeit, Dich tiefer in den Bereich der geographischen Informationssysteme einzuarbeiten. Bei diesen handelt es sich um digitale Systeme, mithilfe derer Du Geodaten wie Flüsse, Straßen, Wälder, Berge, Grenzen, Niederschlagsmengen oder Bodenbeschaffenheit der jeweiligen Gebiete einsehen, bearbeiten und untersuchen kannst. Die Daten erfasst und aktualisiert unter anderem das Vermessungsamt. Auf dieser Basis lassen sich Karten erstellen, die durch zahlreiche Zusatzinformationen und Funktionen weit über die klassische Landkarte hinausgehen. Diese erlauben es Dir beispielsweise, anhand von Hinweisen zu Höhenmetern oder Umweltschutzgebieten einfacher neue Wanderwege zu erschließen.
Bereits im Studium besteht für Dich je nach Studiengang und Hochschule die Option, Dich auf die Holzwirtschaft beziehungsweise den Holzhandel zu konzentrieren. Diese Kenntnisse qualifizieren Dich dazu, Dich um die Ernte und den Verkauf der Laub- und Nadelbäume zu kümmern. So weißt Du als Förster beispielsweise genau, welche Baumarten sich wie verwenden lassen und wie viel Du für die jeweiligen Gewächse verlangen kannst. Die Dokumentation der gesamten Vorgänge stellt eine weitere wichtige Aufgabe dar.

Besonderheiten

  • Abwechslungsreicher Job
  • Tätigkeit überwiegend im Freien
  • Du bist oftmals allein unterwegs

Videos zum Beruf

Wusstest Du schon, dass ...

  • ...die Eiche als die sturmsicherste Baumart hierzulande gilt?
  • ...die Polizei bei Verbrechen, die im Zusammenhang mit dem Wald stehen, auch den zuständigen Förster hinzuzieht?

Dieser Promi ist auch Förster

Was spricht für den Beruf

  1. Du bist aktiv am Natur- und Umweltschutz beteiligt
  2. Du kannst Deine Arbeit selbst organisieren
  3. Du hast die Möglichkeit, Deine Hobbys Wald und Natur zum Beruf zu machen

Was spricht gegen den Beruf

  1. Du arbeitest bei Wind und Wetter draußen
  2. Insbesondere bei Stürmen können zusätzliche Arbeiten an Wochenenden und Feiertagen anfallen

Beruf nicht der richtige? Hier gibt es ähnliche Berufe:

¹ Alle Gehälter ohne Gewähr
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Die folgenden Informationen beziehen sich auf das Berufsbild in Deutschland - in anderen Ländern kann es zu Abweichungen kommen.

Einstiegsgehalt als Förster

Als Förster kannst Du sowohl im Staatsdienst als auch bei Unternehmen beschäftigt sein. Dein Gehalt als Forstbeamter im gehobenen Dienst bestimmt sich daher automatisch nach den Besoldungsgruppen A 9 bis A 13 und liegt zu Beginn bei rund 2.950 €¹ brutto monatlich. Für den gehobenen Dienst brauchst Du einen Bachelorabschluss.

Neben der gehobenen Beamtenlaufbahn gibt es auch die höhere Beamtenlaufbahn. In diesem Fall startest Du bereits zu Beginn Deiner Karriere in der Besoldungsgruppe A13 mit 4.590 €¹ brutto. Voraussetzung für den höheren Dienst ist ein Masterabschluss. In der privaten Wirtschaft erhältst Du ungefähr 2.900 €¹ monatlich.

  • Förster 2.900 €¹
  • Forstwirt 1.600 €¹

Gehalt nach Berufserfahrung

Nachdem Du eine Weile als Förster im gehobenen Dienst tätig warst, erhöht sich Dein Einkommen auf rund 3.050 €¹ brutto monatlich. Nach ungefähr 5 Jahren steigt Dein Gehalt erneut auf 3.150 €¹ brutto und nach 10 Jahren kannst Du mit durchschnittlich 3.400 €¹ pro Monat rechnen. Wenn Du die Besoldungsgruppe A 13 erreicht hast, erwartet Dich sogar ein Gehalt von 5.600 €¹. Im höheren Dienst kannst Du durch eine Beförderung beispielsweise zum Forstdirektor ein Spitzengehalt von bis zu 7.500 €¹ erreichen.

Gehalt nach Berufserfahrung

Nachdem Du eine Weile als Förster im gehobenen Dienst tätig warst, erhöht sich Dein Einkommen auf rund 3.050 €¹ brutto monatlich. Nach ungefähr 5 Jahren steigt Dein Gehalt erneut auf 3.150 €¹ brutto und nach 10 Jahren kannst Du mit durchschnittlich 3.400 €¹ pro Monat rechnen. Wenn Du die Besoldungsgruppe A 13 erreicht hast, erwartet Dich sogar ein Gehalt von 5.600 €¹. Im höheren Dienst kannst Du durch eine Beförderung beispielsweise zum Forstdirektor ein Spitzengehalt von bis zu 7.500 €¹ erreichen.

Gehalt nach Bundesland

Da Deine Bezahlung als Förster meistens nicht nach dem Bundesbesoldungsrecht, sondern nach dem Landesbesoldungsrecht erfolgt, beeinflusst auch der Standort Deines Arbeitgebers Dein Gehalt. In Baden-Württemberg erhältst Du mit rund 3.600 €¹ brutto monatlich am meisten, während Du in Mecklenburg-Vorpommern mit 2.580 €¹ am wenigsten verdienst. Dafür sind dort in der Regel die Lebenshaltungskosten geringer.

¹ Alle Gehälter ohne Gewähr

Mit diesen 20 Studiengängen kannst du Förster werden

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Mit diesen 20 Studiengängen kannst du Förster werden

Forstwirtschaft
HFR - Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (Rottenburg am Neckar)
Bachelor of Science
7 Semester
4.2
100%
Infoprofil
Forstingenieurwesen
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Freising)
Bachelor of Engineering
7 Semester
4.0
100%
Infoprofil
Forstingenieurwesen
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Freising)
Bachelor of Engineering
7 Semester
4.0
100%
Infoprofil
Forstwissenschaften
TUD - TU Dresden (Tharandt)
Bachelor of Science
6 - 12 Semester
3.8
97%
Forstwissenschaften und Waldökologie
Uni Göttingen (Göttingen)
Bachelor of Science
6 Semester
3.8
90%
Forstwissenschaft und Ressourcenmangement
TUM - TU München (Freising)
Bachelor of Science
6 Semester
3.8
88%
Forstwirtschaft
HAWK - Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (Göttingen)
Bachelor of Science
6 - 7 Semester
3.7
100%
Forstwirtschaft
HNE Eberswalde (Eberswalde)
Bachelor of Science
6 Semester
3.9
100%
Forstwirtschaft
Universität für Bodenkultur Wien (Wien)
Bachelor of Science
6 Semester
4.1
95%
Forstwirtschaft und Ökosystemmanagement
Fachhochschule Erfurt (Erfurt)
Bachelor of Science
7 Semester
3.2
76%
Infoprofil