Filmkritiker werden
Wie werde ich Filmkritiker?
Jährlich kommen über 500 Filme in die Kinos bei über 10 Starts pro Woche. Mit Deiner Tätigkeit als Filmkritiker klärst Du die Menschen mithilfe von Text- oder Videorezensionen darüber auf, welche Beiträge in der Masse an Neuerscheinungen besonders empfehlenswert sind oder was sich stattdessen in Deinen Augen als Flop entpuppt hat. Wenn Du den Wunsch hast, Filmkritiker zu werden, solltest Du einerseits über ein breites Filmwissen sowie Begeisterung für dieses Medium verfügen und andererseits die deutsche Sprache sehr gut beherrschen. Um das redaktionelle Handwerk zu erlernen, ist es allgemein sinnvoll, ein Journalismus Studium oder einen Studiengang mit sprach- und literaturwissenschaftlichem Schwerpunkt zu absolvieren. Mit einem Film, Film und Fernsehen oder Filmwissenschaft Studium kannst Du Dich außerdem gezielt auf diesen Themenbereich vorbereiten und dazu noch Produktionskenntnisse erwerben.
Was kann ich studieren, um Filmkritiker zu werden?
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
06:55 Uhr
Heute beginnt Dein Arbeitstag ungewöhnlich früh, weil mehrere Pressevorführungen von bald erscheinenden Kinofilmen für den Vormittag angesetzt sind. Nach dem Frühstück und einem kräftigen Kaffee brichst Du daher umgehend auf.07:50 Uhr
Pünktlich erreichst Du das erste Lichtspielhaus, ein umgebautes Theater, und meldest Dich kurz bei den Verantwortlichen an. Im Saal triffst Du auf die bekannten Kollegen anderer Magazine. Du zückst Deinen Notizblock, als der Film beginnt, um einzelne Beobachtungen rasch zu notieren. Zwar errätst Du das Ende des gezeigten Thrillers frühzeitig, aber die mitreißende Inszenierung und die guten Schauspieler führen bei Dir zu einem guten Gesamteindruck.10:05 Uhr
Nach knapp zwei Stunden ist die Vorstellung vorüber. Du nutzt die Gelegenheit, Dich mit den anderen befreundeten Kritikern über den Film auszutauschen. So erfährst Du zudem von weiteren kleinen Details, die Dir entgangen sind.10:25 Uhr
Anschließend begibst Du Dich in ein kleines Café, wo Du Dich zur Stärkung mit einem belegten Brötchen versorgst. Da Dein Terminkalender gerade aus allen Nähten platzt, tippst Du Deine frischen Eindrücke schon mal in Deinen mitgebrachten Laptop. Zudem wirfst Du einen Blick in Dein E-Mail-Postfach, wo Du mehrere Zusagen für Pressevorstellungen in den nächsten Wochen findest. Anschließend geht es für Dich zur nächsten Vorführung.12:50 Uhr
Du nimmst im zweiten Kinosaal Platz und schaust Dir dieses Mal eine relativ seichte romantische Komödie an, die die üblichen Klischees bedient. Die Geschichte der Hauptfiguren berührt Dich zwar, aber alles in allem kannst Du den Film nur wirklich großen Fans des Genres ans Herz legen.15:25 Uhr
Zuhause angekommen legst Du eine kleine Pause ein, um Dich mit einer warmen Mahlzeit zu stärken. Dann machst Du Dich an die Besprechung der Komödie. Da der Film keinen besonderen Tiefgang besitzt, bist Du Dir sicher, die Kritik heute noch fertigstellen zu können. Auf dem Thriller vom Vormittag liegt ohnehin noch ein Embargo von mehreren Tagen, das heißt, Du darfst bis zum Ablauf dieser Frist keine Rezensionen dazu veröffentlichen.18:45 Uhr
Dein Text ist tatsächlich fertig und Du sendest ihn schnell noch an das Filmmagazin, ehe Du erschöpft den Rechner runterfährst. Den Feierabend hast Du Dir redlich verdient.Was macht ein Filmkritiker?
Wie sind die Berufsaussichten?
Kostenlos Filme anschauen und darüber schreiben - das klingt für viele nach einem Traumberuf. Doch damit tatsächlich seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, ist wie bei anderen Jobs in der Kulturbranche schwierig. Häufig bieten Verlage für Filmzeitschriften oder entsprechende Online-Medien nur eine freie Mitarbeit mit projektbezogener Bezahlung an. Eine Chance auf eine feste Stelle hast Du daher vor allem, wenn Du Dich bei größeren Redaktionen im Offline- oder Onlinebereich bewirbst, die neben weiteren Ressorts auch die Sparte Film mit abdecken.
Welche Eigenschaften sollte ich mitbringen?
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Analytische Fähigkeiten9/10
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Sprachbegabung6/10
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Abstraktes Denken7/10
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Technikverständnis5/10
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Kulturelles Interesse10/10
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Kommunikationsstärke9/10
Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für Dich als Filmkritiker?
Besonderheiten
- Beschäftigung als Angestellter oder freier Mitarbeiter
- Spezialisierter Beruf mit hohem Fachwissen
- Zugang zum Pressebereich
- Verband der deutschen Filmkritik (VDFK) als Interessenvertreter mit rund 300 Mitgliedern
Videos zum Beruf
Wusstest Du schon, dass ...
- …Filmkritiker in einem Jahr etwa 150 bis 250 Filme schauen?
- ...das französische Brüderpaar Lumière 1895 das erste Kino eröffnete? Um Filme sowohl aufnehmen als auch auf einer Leinwand abspielen zu können, entwickelten sie den sogenannten Kinematographen auf der Grundlage des Erfinders Thomas Edison weiter.
- …"La La Land" mit Ryan Gosling und Emma Stone der Rekordhalter für die meisten Oscar-Nominierungen ist? Von 14 Nominierungen gingen letztlich jedoch nur 6 Goldjungen an das Filmmusical von 2016.
- …der vierte Teil der "Fluch der Karibik"-Reihe von 2011 mit rund 400 Millionen US-Dollar der teuerste Film aller Zeiten ist?
Diese Promis sind auch Filmkritiker
Was spricht für den Beruf
- Du erhältst die Chance, Dein Hobby zum Beruf zu machen
- Mit Deinen Kritiken gibst Du Deinen Lesern eine wichtige Orientierungshilfe
- Du siehst Filme kostenlos vor allen anderen und erhältst Rezensionsmaterial von den Verleihern
- Du besuchst Premieren sowie Festivals, auf denen Du die Stars hautnah erlebst
Was spricht gegen den Beruf
- Unsichere Berufs- und Gehaltsaussichten
- Termin- und Abgabedruck durch viele neue Filmstarts
- Du musst auch sachlich und informativ über Filme schreiben, die Deinem persönlichen Geschmack überhaupt nicht entsprechen
- Mit Deiner Arbeit machst Du Dich selbst angreifbar für Leser, die ganz und gar nicht Deiner Meinung sind