Deine Tätigkeiten als Erzieher variieren leicht je nach Einsatzort, für den Du Dich entscheidest. Du fungierst in unterschiedlichem Maße als Aufsichtsperson, Ansprechpartner, Lehrer und Spielgefährte. Klein- und Kindergartenkindern lebst Du eine feste Tagesstruktur vor, zu der Rituale wie der Morgenkreis, Lieder und Gedichte gehören. Im Zuge dessen legst Du viel Wert darauf, soziales Verhalten einzuüben. Dazu zählen eine angemessene Begrüßung sowie Verabschiedung, Tischmanieren und ein rücksichtsvoller Umgang beim Miteinander in der Gruppe. Du versuchst in diesem und anderen Bereichen, die Heranwachsenden in ihrer Entwicklung zu unterstützen und weiter zu fördern. Dies erfolgt meist spielerisch auf eine kreative sowie künstlerische Art und Weise. So bastelst Du mit Deinen Schützlingen zum Beispiel Oster- und Weihnachtsdekoration, malst Bilder für die Eltern oder singst verschiedene Stücke, die das Gedächtnis der Kleinen sowie deren Rhythmusgefühl trainieren. Außerdem förderst Du die motorischen Fähigkeiten, denn der Umgang mit Scheren und anderen Arbeits- sowie Spielutensilien will gelernt sein. Mit kleinen sportlichen Übungen sorgst Du auch für eine bessere Koordination zwischen Augen, Händen und Beinen. Darüber hinaus betreust Du in Kinderhorten Grundschulkinder, die dort ihre Hausaufgaben erledigen. Als Erzieher von betreuten Wohnheimen stehst Du wiederum für alle Lebensfragen parat, um die Elternrolle bestmöglich auszufüllen.
Je jünger die Kinder sind, die Du betreust, desto stärker kümmerst Du Dich auch um ihre Grundversorgung. So achtest Du besonders auf die Körperhygiene, indem Du die Kleinen regelmäßig zum Händewaschen oder Zähneputzen nach dem Mittagessen schickst und ihnen die Windeln wechselst. Zudem behältst Du im Blick, dass alle ausreichend essen und trinken. Bei den meisten Tätigkeiten beobachtest Du nur das Geschehen, damit Deine Schützlinge selber lernen, sich beispielsweise die Schuhe zu binden oder die Jacke anzuziehen. Bei Problemen bist Du aber sofort zur Stelle, auch wenn es darum geht, Streit zu schlichten, Verletzungen mit Pflastern zu verarzten oder schmutzige Kleidung auszutauschen.
Um nachvollziehen zu können, wie sich ein Kind entwickelt, fertigst Du regelmäßig Berichte an. Mithilfe eines Beobachtungsbogens dokumentierst Du im Detail, welche Fortschritte Dein jeweiliger Schützling im motorischen, sozialen und sprachlichen Bereich gemacht hat. In den mindestens einmal im Jahr stattfindenden Gesprächen mit den Eltern kannst Du dann auf diese Notizen zurückgreifen und ausführlich über den aktuellen Leistungsstand sprechen. Je nach Kind erstellst Du auch Gutachten für Jugendämter, sofern das betroffene Kind auf die Hilfe dieser Institution angewiesen ist. Stellst Du in Deinem Entwicklungsbericht fest, dass einer der Kleinen eine Verhaltensauffälligkeit, Lernschwäche oder andere Störungen zeigt, überlegst Du Dir spezifische Fördermaßnahmen, die Du in den Alltag integrierst. Darüber hinaus rätst Du den Eltern bei größeren Problemen den Hausarzt aufzusuchen, der im Bedarfsfall eine Überweisung an einen Ergotherapeuten oder Logopäden ausstellt.
In Deinem Berufsalltag nehmen Dich meist nicht nur die Kinder in Anspruch, sondern Du führst auch Elterngespräche, die sich zum Beispiel beim Hinbringen und Abholen der Kleinen ereignen. Aufmerksame Väter und Mütter möchten von Dir wissen, wie sich ihr
Sproß den Tag über benommen hat und ob irgendetwas Besonderes vorgefallen ist. Möglicherweise hat sich der Nachwuchs während des Spielens oder bei einer anderen Gelegenheit leicht verletzt, sodass Du hierüber Bericht erstattest. Längere Unterhaltungen
führst Du darüber hinaus bei Elternabenden und den Jahresgesprächen, in denen Du den individuellen Entwicklungsstand beziehungsweise ‑fortschritt an die Erziehungsberechtigten weitergibst. Wenn es um die Aufnahme neuer Kinder in die Kita oder den Kindergarten
geht, stellst Du die Räumlichkeiten der Einrichtung vor und gibst einen Eindruck davon, welchen Erziehungsstil Du und Deine Kollegen pflegen. Dabei bleibt es nicht aus, dass die Erziehung zuhause von Deinen Regeln am Arbeitsplatz mehr oder weniger abweicht.
Daher bist Du häufig als Vermittler im Einsatz, um einen Kompromiss zwischen den Vorstellungen der Eltern und Deinem Team zu finden. Über Elternbriefe und E-Mails stellst Du außerdem zukünftige Veranstaltungen oder Ausflüge vor, bittest um Mithilfe beziehungsweise
ermutigst zur regen Teilnahme.