Chirurg werden

Dauer 12 Jahre
Gehaltsaussichten 4.800 €¹ - 7.661 €¹
Karrierechancen Gut
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Die folgenden Informationen beziehen sich auf das Berufsbild in Deutschland - in anderen Ländern kann es zu Abweichungen kommen.

Wie werde ich Chirurg?

Chirurgen gelten als die “Handwerker” unter den Ärzten. Sie stellen sich täglich neuen Herausforderungen. Sei es ein Routineeingriff wie die Implantation einer Hüftprothese oder eine Notfalloperation wie bei einem Darmdurchbruch - sie wissen, was zu tun ist. Um Chirurg zu werden, steht für Dich zunächst ein Medizin Studium an. Nach der 12-semestrigen Studienzeit absolvierst Du eine fachbezogene Weiterbildung im Bereich Chirurgie. Sie besteht aus dem 2-jährigen grundständigen sowie 4-jährigen spezifischen Teil. Je nachdem, auf welchen Fachbereich Du Dich in der Chirurgie fokussierst, kann die Dauer Deiner Ausbildung variieren. Im Anschluss bist Du Facharzt für Chirurgie.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Dein Tagesablauf hängt von Deinem Fachgebiet sowie Deiner Anstellung ab. Wir haben Dir beispielhaft einen Arbeitstag eines Allgemeinchirurgen in einem Krankenhaus erstellt:

07:15 Uhr

Nach Deiner Ankunft in der Klinik findet die Frühbesprechung statt. Du redest mit Deinen Kollegen über die geplanten Eingriffe und bereitest Dich auf die Visite vor.

08:00 Uhr

Es geht das erste Mal für heute auf die Station. Die Visite steht an. Das bedeutet für Dich, Patienten zu untersuchen, Blut abzunehmen und für die OP fertig zu machen. Du sprichst mit Herrn Walde und schaust Dir sein Knie nochmal genau an. Danach bereitet ihn ein Pfleger auf die anstehende Operation vor.

09:30 Uhr

Du betrittst den Operations-Saal und beginnst mit dem ersten Eingriff an diesem Tag. Du ersetzt Herrn Waldes krankes Kniegelenk durch ein künstliches, damit er wieder ohne Schmerzen laufen kann. Anschließend folgt eine Hüft-OP bei Frau Meier.

12:15 Uhr

Bevor Du weiter operierst, machst Du eine kurze Pause, um etwas zu essen und kurz zu entspannen. Danach schaust Du Dir den Plan für die nächste Operation an. Die Appendektomie bei Frau Lutz ist für diesen Tag angesetzt. Das heißt, Du entfernst den entzündeten Wurmfortsatz am Blinddarm.

15:00 Uhr

Nach den OPs gehst Du wieder auf Station und führst Patientengespräche, nimmst Untersuchungen und Röntgenvisiten vor. Du besprichst mit Herrn Walde die Röntgenbilder seines neuen Kniegelenks. Die Operation ist gut verlaufen und das künstliche Gelenk sitzt optimal.

16:15 Uhr

Es ist Zeit für eine Verschnaufpause. Im Bereitschaftsraum unterhältst Du Dich mit Deinen Kollegen.

16:30 Uhr

Du stimmst Dich auf den kommenden Tag ein. Was für OPs kommen auf Dich zu? Wie geht es den Patienten? Auf dem Plan stehen zwei Darmspiegelungen. Außerdem verbringst Du einen Teil Deiner Schicht in der Notfallambulanz.

17:00 Uhr

Der Tag ist geschafft - jetzt folgt nur noch die Übergabe an den Nachtdienst. Du berichtest unter anderem von Frau Humelt, die Du heute neu aufgenommen hast. Sie klagt über starke Bauchschmerzen. Noch ist unklar, was die Ursache ist. Für morgen ist daher eine Ultraschalluntersuchung geplant. Damit sie die Nacht ohne Schmerzen übersteht, soll ihr der zuständige Nachtdienst bei Bedarf Schmerzmittel verabreichen.

17:15 Uhr

Dein Pieper macht unaufhörlich Geräusche. Notfalloperation! Milzriss. Du läufst so schnell es geht in den Operationssaal und beginnst mit dem Eingriff.

18:45 Uhr

Die Operation ist optimal verlaufen und die Vitalwerte von Frau Knut sind stabil. Du konntest die Blutung stillen und hast einen Teil ihrer Milz entnommen.

19:00 Uhr

Mit ein bisschen Verspätung heißt es für Dich: Endlich Feierabend!

Voraussetzungen

  • Allgemeine Hochschulreife
  • Einfühlungsvermögen
  • Teamfähigkeit
  • Verantwortungsbewusste und sorgfältige Arbeitsweise

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  • Einstiegsgehalt 4.800 €¹
  • Berufserfahrung 7.661 €¹
Zum Gehaltsüberblick

Was macht ein Chirurg?

Als Chirurg sind OPs Dein täglich Brot. Dabei nimmst Du die unterschiedlichsten Eingriffe vor. Das können sowohl minimalinvasive als auch offene sein wie die Entfernung der Gallenblase oder eines Darmteils. Ziel des erstgenannten Verfahrens ist es, beim Zugang in den Körper sowie während der Operation die Verletzung beziehungsweise Schädigung der Haut und Weichteile sehr gering zu halten. Dazu verwendest Du spezielle Techniken und Geräte. Wenn Du eine Bauchspiegelung vornimmst, arbeitest Du beispielsweise mit dem sogenannten Laparoskop. Dieses führst Du in den Bauchraum ein, damit Du alle darin befindlichen Organe über eine kleine Kamera begutachten kannst. Manche Herzoperationen wie die Reparatur einer Herzklappe führst Du ebenso nicht mehr am offenen Herzen durch, sondern mithilfe einer solchen Inspektionskamera, dem Endoskop.
Sowohl während der Eingriffe als auch im Anschluss an die Operationen können Komplikationen auftreten - beispielsweise in Form von Blutungen oder Infektionen. Für solche Fälle bist Du über Deinen Pieper rufbereit und stehst unmittelbar zur Stelle. Teilweise ist eine weitere OP nötig, um die Beschwerden zu lindern.
Vor der ersten Behandlung eines Patienten steht die Anamnese an. Mithilfe dessen verschaffst Du Dir als Arzt erst einmal einen Überblick über die Symptome, Gegebenheiten und den Alltag des Erkrankten. Als Orthopäde bist Du beispielsweise sehr auf diese Gespräche angewiesen. Denn Du betrachtest den Patienten und seinen Körper ganzheitlich und bist erst in der Lage, im Zusammenhang mit den Berichten eine Diagnose zu stellen. Auch als Chirurg führst Du vor jeder Operation ein Aufklärungsgespräch mit dem zu Behandelnden durch, um ihn beispielsweise auf mögliche Risiken und Komplikationen hinzuweisen.
Auch Notfalloperationen begegnen Dir im Laufe Deiner Karriere. Sie unterscheiden sich insofern von den anderen Eingriffen, als dass Du sie nicht terminierst, sondern meist sofort oder sehr zeitnah durchführst. Manchmal stabilisierst Du dafür zunächst den Kreislauf des Patienten und beginnst anschließend mit der Behandlung.

Wie sind die Berufsaussichten?

Deine Berufsaussichten sind sehr gut, da zahlreiche Chirurgen in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Diese freien Stellen soll der Nachwuchs füllen. Das Fach der Chirurgie zählt im Bereich Medizin allgemein zu den beliebtesten - jedoch nur zu Beginn des Studiums. So wollen etwa 12 % der Medizinstudierenden vor dem praktischen Jahr Chirurg werden, danach sind es nur noch 5 %.

Strebst Du eine Karriere im Klinikum an, kannst Du Dich vom Assistenzarzt zum Oberarzt bis hin zum Chefarzt hocharbeiten. Möchtest Du als plastischer Chirurg tätig sein, hast Du die Möglichkeit, eine eigene Praxis zu eröffnen.

Welche Eigenschaften sollte ich mitbringen?

  • Disziplin
    8/10
  • Belastungsfähigkeit
    10/10
  • Naturwissenschaftliches Verständnis
    6/10
  • Abstraktes Denken
    5/10
  • Flexibilität
    6/10
  • Kommunikationsstärke
    7/10

Welche Spezialisierungen gibt es?

Nach Deiner Weiterbildung zum Allgemeinchirurgen stellst Du meist den ersten Ansprechpartner für die Patienten dar - beispielsweise in der Notfallambulanz. Dort kümmerst Du Dich erst einmal um ihre Grundversorgung. Das heißt, Du klärst, ob Du einen Spezialisten hinzuziehen musst oder die Behandlung selbst vornehmen kannst. Dafür verfügst Du über ein umfangreiches Wissen, welches sich über alle chirurgischen Bereiche erstreckt. Im Allgemeinen bist Du für die operative und konservative Erstbehandlung verantwortlich.
Die Thoraxchirurgie bezieht sich auf den Brustkorb, Mittelfellraum (Mediastinum), das Brustfell (Pleura), die Lunge und das Zwerchfell. Am häufigsten behandelst Du Tumore in der Lunge. Kannst Du Dir durch zunächst angewandte Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen kein ausreichendes Bild von der Krankheit machen, setzt Du eine Thorakoskopie (Brustkorbspiegelung) zur genaueren Aufklärung ein.
Als plastischer Chirurg stehen die Wiederherstellung und Verbesserung von Organen und Hautoberflächen durch plastisch-chirurgische Eingriffe im Fokus Deiner Arbeit. Der Fachbereich lässt sich in vier Teilgebiete gliedern: die rekonstruktive Chirurgie, Handchirurgie, ästhetische Chirurgie und Verbrennungschirurgie. Die Namen dieser verschiedenen Spezialgebiete deuten schon auf den jeweiligen Schwerpunkt hin. So bist Du als Handchirurg für alle Verletzungen der Arme und Hände zuständig - beispielsweise behandelst Du den sogenannten Tennisarm oder Sehnenscheidenentzündungen. Diese Zusatzqualifikation kannst Du durch eine 36-monatige Weiterbildung als Orthopäde und plastischer Chirurg erlangen.
Die Kinderchirurgie stellt einen eigenen Fachbereich dar. Der größte Unterschied zu der Erwachsenenchirurgie ist, dass Kinder sich noch in der Entwicklung befinden. Daher verfügt der Kinderchirurg auch über Kenntnisse des Wachstums und der Reife. Du behandelst Kinder und Jugendliche im Alter von bis zu 16 Jahren. Am häufigsten versorgst Du Gehirnerschütterungen, Blinddarmentzündungen und Knochenbrüche.

Besonderheiten

  • Bei erfolgreichem Eingriff oft sehr kurzer Weg von der Krankheit zur Heilung
  • Deutschlandweit freie Stellen
  • Zusammenarbeit mit vielen Fachbereichen insbesondere der Anästhesie und Intensivmedizin

Videos zum Beruf

Wusstest Du schon, dass ...

  • ...es in Deutschland etwa 36.000 praktizierende Chirurgen gibt, davon aber nur 7.000 weiblich sind?
  • ...die weltweit am häufigsten durchgeführte Operation die Katarakt-Operation (Grauer Star) ist?
  • ...ein chirurgischer Eingriff Körperverletzung mit Einwilligung ist?

Dieser Promi ist auch Chirurg

Was spricht für den Beruf

  1. Tariflich geregeltes Einkommen bei der Arbeit in Krankenhäusern
  2. Jeden Tag die Möglichkeit, Menschen zu helfen
  3. Wechselnde Herausforderungen
  4. Spannende Spezialisierungsmöglichkeiten
  5. Sehr gute Berufsaussichten

Was spricht gegen den Beruf

  1. Teilweise noch strenge Hierarchie in chirurgischen Abteilungen
  2. Langer Ausbildungsweg durch Studium und Fachausbildung
  3. Sehr große Verantwortung vor, während und nach der Operation
  4. Bereitschaftsdienst, 24-Stunden-Schicht und Nachtdienst
  5. Physische und psychische Belastung
¹ Alle Gehälter ohne Gewähr
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Die folgenden Informationen beziehen sich auf das Berufsbild in Deutschland - in anderen Ländern kann es zu Abweichungen kommen.

Einstiegsgehalt als Chirurg

Dein Einkommen hängt von Deinem Arbeitgeber und Deiner Tätigkeit ab. Die Bezahlung von Medizinern an Universitäten, kommunalen Krankenhäusern und privaten Kliniken ist tariflich geregelt.

Im Anschluss an Dein Studium steigst Du als Assistenzarzt ein und absolvierst zunächst Deine Facharztausbildung zum Chirurgen. Währenddessen liegt Dein Gehalt bei etwa 4.800 €¹. Nach dieser Zeit beginnst Du Deine chirurgische Laufbahn als Facharzt. Je nach Arbeitgeber verdienst Du zwischen 5.800 €¹ und 6.050 €¹ brutto im Monat.

  • Chirurg 4.800 €¹
  • Zahnarzt 3.500 €¹

Gehalt nach Berufserfahrung

Mit wachsender Berufserfahrung steigt Dein Gehalt als Chirurg an. In bestimmten Zeitabständen ist im Tarifvertrag eine Steigerung des Einkommens vorgesehen. So verdienst Du beispielsweise in Universitätskliniken nach 3 Jahren als Facharzt der Chirurgie etwa 6.926 €¹ brutto. Mit mehr als 10 Jahren praktischer Erfahrung liegt Dein Durchschnittsgehalt bei rund 7.805 €¹.

Trittst Du eine Stelle als Oberarzt oder leitender Oberarzt an, wechselst Du die Entgeltgruppe. Das hat zur Folge, dass sich Dein Gehalt nochmals auf bis zu 9.148 €¹ anhebt. Ein noch höheres Einkommen erzielst Du in der Position des Chefarztes. Dort beträgt das Spitzengehalt 10.624 €¹ brutto pro Monat.

Gehalt nach Berufserfahrung

Mit wachsender Berufserfahrung steigt Dein Gehalt als Chirurg an. In bestimmten Zeitabständen ist im Tarifvertrag eine Steigerung des Einkommens vorgesehen. So verdienst Du beispielsweise in Universitätskliniken nach 3 Jahren als Facharzt der Chirurgie etwa 6.926 €¹ brutto. Mit mehr als 10 Jahren praktischer Erfahrung liegt Dein Durchschnittsgehalt bei rund 7.805 €¹.

Trittst Du eine Stelle als Oberarzt oder leitender Oberarzt an, wechselst Du die Entgeltgruppe. Das hat zur Folge, dass sich Dein Gehalt nochmals auf bis zu 9.148 €¹ anhebt. Ein noch höheres Einkommen erzielst Du in der Position des Chefarztes. Dort beträgt das Spitzengehalt 10.624 €¹ brutto pro Monat.

Gehalt nach Bundesland

In Deutschland erhalten Mediziner ihren Verdienst nach Tarifvertrag. Daher wirkt sich die Wahl des Bundeslandes nicht auf Dein Einkommen aus, sofern Du in einer Klinik angestellt bist. Arbeitest Du hingegen als niedergelassener Arzt, variiert Deine Entlohnung stark und hängt auch von der Region ab. In Hessen hast Du die besten Gehaltssaussichten mit ungefähr 7.280 €¹. Dein Durchschnittsgehalt liegt insgesamt zwischen 5.200 €¹ und 7.000 €¹ brutto monatlich. In Mecklenburg-Vorpommern verdienst Du circa 5.120 €¹ im Monat.

¹ Alle Gehälter ohne Gewähr

Mit diesen 129 Studiengängen kannst du Chirurg werden

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Mit diesen 129 Studiengängen kannst du Chirurg werden

Medizin
Universität Münster (Münster)
Staatsexamen
13 Semester
4.4
98%
Humanmedizin
MSB Medical School Berlin (Berlin)
Staatsexamen
13 Semester
4.2
100%
Infoprofil
Humanmedizin
MSB Medical School Berlin (Berlin)
Staatsexamen
13 Semester
4.2
100%
Infoprofil
Medical Science
Karl Landsteiner Privatuniversität (Krems an der Donau)
Bachelor of Science
6 Semester
4.2
100%
Infoprofil
Medizin (klinischer Abschnitt)
TUM - TU München (München)
Staatsexamen
12 Semester
4.3
98%
Medizin
RWTH Aachen (Aachen)
Staatsexamen
13 Semester
4.3
97%
Brandenburger Modellstudiengang Medizin
MHB (2 Standorte)
Staatsexamen
13 Semester
4.2
98%
Infoprofil
Brandenburger Modellstudiengang Medizin
MHB (2 Standorte)
Staatsexamen
13 Semester
4.2
98%
Infoprofil
Humanmedizin (Modellstudiengang)
Uni Augsburg (Augsburg)
Staatsexamen
13 Semester
4.1
99%
Humanmedizin (Modellstudiengang)
Uni Augsburg (Augsburg)
Staatsexamen
13 Semester
4.1
99%