Von vielen unterschätzt!

Meine Angaben beziehen sich auf das Sommersemester 2016.

Ich als Abgänger eines Gymnasiums hatte eine sehr gute Grundlage mit durchschnittlichen Noten in mathematischen Fächern und bin problemlos durch das erste Semester gekommen.

Wenn man denkt, man erhält auf einer Fachhochschule (in diesem Fall die BHT) einen höheren Praxisanteil in der Lehre und einen geringeren Detailgrad in Fächern wie Mathematik und Physik: Das stimmt tatsächlich.

Zu Ersteres lässt sich sagen, dass Laborarbeit im ersten Semester noch nicht stattfindet. Diese beginnen erst ab dem 2. Semester und bilden einen sehr hohen Anteil des Studienverlaufs.

Ich bin überrascht gewesen, wie einfach Ich es hatte, mich auf die Mathematik- und Physikklausuren vorzubereiten. Denn rein stofflich gesehen siedelt man in diesen Fächern unter bis maximal höchstens Oberstufenniveau eines NRW-Abiturs wie Ich ihn besitze. Selbst wer sich als "absolute Niete" in eines der Fächern bezeichnet und sich als ungeeignet für diesen Studiengang sieht - den kann Ich beruhigen. Die Vorkurse der Mathematik sowie die Vorlesungen sind extrem einfach aufgebaut und beginnen quasi bei Null. Man wird insofern beruhigt, dass zu beginn sogar erklärt wird, welche Zahlenarten (Natürliche-, Rationale-, Irrationale- und Reele Zahlen) und Rechenregeln von Brüchen existieren. Wenn das kein eindeutiges Indiz iist... aber naja. Wenn schon explizit auf der Homepage der Biotechnologen vermerkt wird, dass diese Fächer sehr kurz kommen, damit mehr Fokus auf Fächer wie Biochemie da ist dann sollte man das erwarten können...

Insgesamt wird einem Studenten hier optimal auf die Kernfächer dieses Studienganges ausgebildet und die Dozenten sind meines Erachtens sehr freundlich, kompetent und vor Allem gehen Sie auf beinahe alle Fragen ein. Bei quasi jedem Modul kann Ich behaupten, dass man bei Null anfängt, bis vielleicht auf Zell- u. Molekularbiologie.

Allerdings scheinen es viele der Studenten es entweder auf die leichte Schulter genommen zu haben oder sie sind tatsächlich nicht geeignet für die Biotechnologie. Denn trotz des im 1. Semester einfachen Niveaus der Grundlagenfächer scheint es, als würden 70% aller Studenten die Mathematikklausur und 30-40% die Physikklausur NICHT bestehen. Und selbst bei den Bestandenen gibt es einen hohen Anteil an Kandidaten, die ziemlich knapp (4,0) bestanden haben. Für mich ein absolutes Rätsel, aber die Veröffentlichung der Noten lügt nicht.

Mag sein, dass das Niveau ziemlich einfach gehalten wird - Tatsache ist aber, dass sich eine enorme Menge an Informationen aufstapelt, die es eben nicht zu unterschätzen gilt. Schließlich wird man auf der chemischen, mathematischen und physikalischen Ebene ausgebildet und muss sich dort schließlich später gut auskennen können. (Das Modul Organische Chemie ist meiner Meinung nach sehr informationsbeladen)

Was bleibt mir sonst zu sagen? Man studiert im ersten Semester teils auf dem Hauptcampus und teils hat man Vorlesungen in der Außenstelle. Ab dem zweiten Semester hat man dann ausschließlich in der Außenstelle seine Vorlesungen und Praktika - und da kann man ein Campusleben vergessen - schade! Immerhin hat man in den Stockwerken unter unter den Laboren den McFit und zwei Supermärkte zur Verfügung stehen.

Alle Vorlesungsräume sind sehr sauber und angenehm, die Mensa bietet verhältnismäßig günstiges und qualitatives völlig akzetables Essen. Man sollte sich aber bewusst sein, dass ab dem 2. Semester wegen der Außenstelle die Zeit nicht reicht, mal eben zurück zum Hauptcampus zu fahren um zu essen, es sei denn man plant seine Zeit gut ein.

Ich habe für jedes Modul Skripte in PDF-Form erhalten. Und diese sind in der Regel gut bis sehr gut.

Im Großen und Ganzen kann Ich es empfehlen. Trotzdem habe Ich mich exmatrikulliert, um auf der Universität zu studieren. Kann sein, dass Ich einfach nur richtig Pech hatte, aber meine Komilitonen waren... sehr anstrengend. Viele unnötige Grundlagenfragen - solche wie man sie aus den Klassen 6-8 kennt - wurden massenweise gestellt. Dadurch, dass viele der Dozenten auf beinahe alle Fragen eingegangen sind wurde das Tempo der Vorlesungen teilweise sehr verlangsamt. Für jemand, der direkt durchblickt entwickelt sich relativ schnell die Tendenz, nicht mehr zu den Vorlesungen zu kommen, weil man sich das nicht antun möchte. Ganz zu schweigen von den Tutorien. Zudem hielten sich einige für die totalen Überflieger und Besserwisser, nur weil sie Biotechnologie studieren. Diese Arroganz zeichnete sich auch im Klima der Whatsappgruppe (ständiges kindliches Streiten und Beleidigen) und vorallem in den Vorlesungen. Jeder war gegen jeden, man hat deutlich gemerkt, wie NULL teamfähig die meisten sind. Man muss bedenken, dass man mit ihnen später im Labor arbeiten muss. Aber um Gottes Willen - das sind größtenteils unzumutbare Personen - entweder völlig unterqualifiziert oder total eingebildet. Vielleicht lässt sich das dadurch erklären, dass der Großteil der Studierenden kein gymnasiales oder Gesamtschulabitur vorweisen können sondern auf anderen Umwegen zur Zulassung gekommen sind ;-)